Herzliche Weihnachtsgrüße von Barney
Hallo Ihr lieben Menschen vom Tierheim Hilden,
hier meldet sich endlich mal wieder Euer Barney. In diesem Jahr ist so viel passiert. Ende Oktober ist meine liebe Wilma über die Regenbogenbrücke zu ihrer Schwester Betti gehoppelt. Ich und meine Menschen waren ganz, ganz traurig. Es ging Wilma schon lange nicht mehr richtig gut. Sie konnte nicht mehr sehen und manchmal fiel sie einfach um. Ständig habe ich ihr das Schnäuzchen und die Ohren geleckt und Frauchen hat sie immer wieder zur Tierärztin gebracht und ihr Medizin gegeben. Aber gebracht hat das alles nichts. Und so war ich eines Tages Witwer. Meine Menschen haben sich alle Mühe gegeben, mich aufzumuntern. Ich durfte immer ins Wohnzimmer, bekam extra Leckerchen und Frauchen hat sich für mich dämliche Suchspiele ausgedacht. Aber ihr Menschen könnt Euch noch so viel Mühe geben, einen Karnickelkumpel könnt Ihr nicht ersetzen.
Nach einer Woche ist dann etwas passiert: Frauchen ist morgens nicht zur Arbeit gefahren. Stattdessen haben meine Menschen einen neuen, größeren Käfig aufgebaut. Ich dachte noch, das ist ja vollkommen unnötig, der alte Käfig reicht für mich einsamen Witwer völlig aus. Am Nachmittag, als ich gerade mein Nickerchen machte, packte mich Frauchen in die Transportkiste. Das mag ich überhaupt nicht gerne, meistens geht´s dann nämlich zur Tierärztin. Aber nein, wir fuhren zu Eurem Tierheim. Eure Svenja hat mich dann aus der Kiste geholt und auf eine Decke gesetzt. Dazu kamen dann noch zwei Kaninchen, die bei Euch Schoki und Heaven hießen und jetzt die Namen Urmel und Frieda haben. Wir drei sollten uns kennenlernen. Ich bin ja nicht so der Draufgänger. Und so habe ich erstmal so getan, als ob die beiden mich nicht interessieren und mich anderweitig umgeschaut. Dann wurde ich aber doch neugierig und habe die beiden vorsichtig beschnuppert. Ich gebe zu, sie waren mir nicht unsympathisch. Wir sind dann ein wenig zusammen gehoppelt. Und dann habe ich mir gedacht, es wäre doch schön, wenn die beiden bei mir zu Hause einziehen, jetzt wo ich einen so großen Käfig habe. Und tatsächlich: Nach einer Weile packten Svenja und Frauchen uns drei in die Transportkiste, in der es ganz schön eng für uns war. Und dann ging es nach Hause und wir haben zusammen den neuen Stall bezogen.
Ich bin ja schon im besten Karnickelalter, während Urmel und Frieda noch ganz jung sind. Sie sind mir manchmal schon etwas zu unruhig, aber wir verstehen uns prima und kuscheln zu dritt. Aber ich musste den beiden erstmal klarmachen, dass der Platz unter dem Höckerchen meiner ist und das Junggemüse da nichts zu suchen hat. Wenn ich meine Ruhe haben will, verlange ich Einlass ins Wohnzimmer und ziehe mich unters Sofa zurück. Meine Karnickelkumpels dürfen nicht ins Wohnzimmer – eine kluge Entscheidung meines Frauchens.
Neulich hat uns Urmel große Sorgen gemacht. Eines Abends wollte er nicht fressen und saß nur noch ganz still in der Ecke. Frauchen hat gleich gemerkt, dass mit ihm etwas nicht stimmt. Unsere Menschen hatten sich chic gemacht, weil sie bei einem lecker Fressi Frauchens Geburtstag nachfeiern wollten. Daraus wurde aber nichts. Statt beim Italiener haben die beiden den Abend mit Urmel in der Tierklinik verbracht. Die Tierärztin hat zwei Fotos von Urmels Bauch gemacht und es stellte sich heraus, dass er ganz viel Blubber im Bauch hatte und das tat wohl fies weh. Ich habe ich mich ganz doll erschrocken, als unsere Menschen ohne Urmel nach Hause kamen. Aber Frauchen meinte, wir sollen uns keine Sorgen machen, Urmel würde bestimmt bald wiederkommen. Und schon am nächsten Tag holte Frauchen ihn in der Tierklinik ab. Er war zwar etwas müde, sein Appetit war aber wieder da. Nachdem er sich ausgeschlafen hatte, war er am nächsten Tag wieder fit, als wenn nichts gewesen wäre.
Wilma wird in meinem kleinen Karnickelherzen immer einen festen Platz haben. Und auch wenn mich Urmel und Frieda manchmal etwas nerven, so bin ich doch froh, wieder Gesellschaft von echten Artgenossen zu haben.
Ich wünsche Euch allen wunderschöne Feiertage und einen guten Rutsch in ein gutes und gesundes Neues Jahr. Und Euren Gästen wünsche ich, dass sie alle ganz bald ein schönes, kuscheliges Zuhause finden.
Euer Barney