Igel sind nachtaktive Tiere und verbringen den Tag in selbst gebauten Nestern, die sie unter Sträuchern oder in Laubhaufen anlegen. Im Herbst sieht man sie tagsüber häufiger, da sie dringend Fettreserven für den bevorstehenden Winterschlaf aufbauen müssen.
Der Winterschlaf der Igel beginnt meist, wenn das Nahrungsangebot ab Mitte Oktober knapp wird. Igelmännchen ziehen sich häufig schon ab Anfang Oktober in den Winterschlaf zurück. Weibchen folgen etwa vier Wochen später, da sie sich erst von der Aufzucht ihrer Jungtiere erholen müssen. Zuletzt gehen die Jungtiere in den Winterschlaf, sobald sie ein Mindestgewicht von 500 Gramm erreicht haben. Dieses Gewicht ist entscheidend, damit sie die kalten Monate gut überstehen. Den Winterschlaf beenden die Igel erst im Frühling, wenn die Temperaturen im Nest über 15 Grad steigen, was meist im März oder April der Fall ist. Bis dahin verlieren sie etwa 20 bis 40 Prozent ihres Körpergewichts, daher ist eine ausreichende Fettreserve wichtig.
Igel brauchen Hilfe, wenn sie bei Temperaturen unter sechs Grad tagsüber umherstreifen und mager wirken. Erkennbar ist das an eingefallenen Augen, sichtbaren Hüftknochen und einer Einbuchtung hinter dem Kopf. Kranke, verletzte oder schwache Igel versuchen oft nicht, sich einzurollen oder zu flüchten. In solchen Fällen solltest du den Igel zu einem Tierarzt oder einer Igelstation bringen. Für den Transport lege ihn in einen kleinen Karton mit einer warmen Wärmflasche, die in ein Frotteehandtuch gewickelt und mit etwas Laub bedeckt ist. Auch mutterlose Igeljunge brauchen Wärme und fachkundige Betreuung, wenn die Mutter nicht zurückkehrt.