Merry (Samira)
Puuuuh, da hab ich aber nochmal Glück gehabt.. Als meine neuen Besitzer im Tierheim vorbeikamen um mich abzuholen, ging alles so schnell, dass ich gar nicht mehr wusste, wie mir geschah. Sie kamen einfach in mein Refugium, die Pflegerin grabschte mich und die neue Dosenöffnerin schob mich in einen Transportkorb, dabei wedelte sie mir mit einer köstlichen Kaustange vor der Nase herum. Ich war total überrumpelt und während der anschliessenden Autofahrt miaute ich den Leuten die Ohren voll. Dass mein „Gequatsche“, wegen dem meine Finderin mich nicht brhalten wollte, eben diesen Leuten gefiel, ahnte ich ja nicht.
In der neuen Behausung angekommen, entließ man mich aus dem engen Korb in einem Raum, in dem ein Klo stand, sprach mir gute Worte zu (glaub‘ ich) und ließ mich dann allein. Ich schnüffelte hier und schnüffelte da, dann wagte ich mich die Treppen hinunter, um zu sehen, wo die Leute sich aufhielten. Ich kam in einen Raum mit mehreren Leuten, anscheinend machte mir das keine Angst. Ich legte mich auf einen Stuhl in der Mitte der Leute und ließ mich von allen kraulen. Zwischendurch wurde mir gezeigt, wo mein Fressplatz ist und ich schaufelte das Gefundene schnell in mich hinein.
Auch, als nur noch meine zwei neuen Dosenöffner anwesend waren (die anderen waren nach und nach verschwunden), lag ich nur in diesem neuen großen Zimmer auf einem Stuhl unterm Tisch.
Als meine neue Dosenöffnerin am nächsten Morgen nach mir sah, musste sie leider auf ihrer hellen Couch ein Häufchen von mir finden, das ich aber mit der daneben liegenden Fernsehzeitung, die ich in feine Schnipsel zerrissen hatte, schön überdeckt hatte. Man sah fast gar nichts mehr. Ich hatte bei dem ganzen Trubel einfach vergessen, wo der richtige Ort für sowas war. Auch mein Magen war in dieser Situation total überfordert und ich hinterließ mehrere Unschönigkeiten.
Zum Glück verstanden meine neuen Besitzer meine Ungemach und schimpften nicht. Sie zeigten mir noch den richtigen Ort für solche Hinterlassenschaften und sogar noch eine zweite Möglichkeit, die ich inzwischen beide kenne und benutze. Meinem Magen geht es auch wieder gut, ich bekomme jetzt immer eine Malzpaste, an die ich mich aber noch gewöhnen muss. Aus der Hand fressen scheine ich nicht zu kennen.
Ich fühle mich hier aber sehr wohl, ich darf im Bett schlafen, wo ich mich die ganze Nacht über nicht rühre. Wenn die Haustür offen steht, ignoriere ich das, draussen ist es kalt und hier drin geht es mir super. Ich scheine einigermaßen gut erzogen zu sein, ich springe nur auf den Tisch, wenn keiner guckt